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17.05.2017

Das ist nicht bouldern

Bouldern während einer Expedition ist eine Art Mikrobergsteigen.

Rund um das Basislager vom Lunag Ri (und auch in vielen anderen Tälern des Himalaya) gibt es zahllose Felsblöcke, die längst erschlossen wären, wenn sie nur etwas leichter erreichbar wären. Sogar wenn Leute wie ich, die daheim gerne bouldern gehen, an diesen Orten sind, erstickt das Hauptziel einer Expedition jede Art von Ehrgeiz beim Bouldern im Keim.

Conrad Anker, mein Partner auf meiner letzten Nepalreise, cremte sich seine Hände permanent ein, damit die Haut in der trockenen Höhenluft nicht einreißen würde. Und wenn Conrad, der schon so ziemlich alles erlebt hat, was man sich beim Bergsteigen nur vorstellen kann, denkt, dass gute Haut hilft Erfrierungen zu vermeiden, dann ist das wahrscheinlich so.


Und dieser Gedanke ist dann auch automatisch präsenter im Kopf als der nächste Griff, wenn man gerade an einer scharfen Leiste zieht. Das gleiche gilt für die Landezonen, man nimmt sie so wahr, wie den Abgrund, wenn man über einen ausgesetzten Grat quert. Jede Bewegung wird zu 100% kontrolliert.

Man klettert, als wäre man auf schon am Berg unterwegs. Man geht auf Nummer sicher und will unter keinen Umständen stürzen, weil jeder kleine Fehler das Ende der Expedition bedeuten könnte: Das ist nicht Bouldern, sondern Warten im Basislager – jedenfalls was die Einstellung betrifft.


Stefan Voitl hat dieses Bild 2016 unweit von meinem Zelt unterm Lunag Ri gemacht. Dieses Wochenende hat Stefan eine Ausstellung seiner besten Fotos aus Nepal, unter anderem von dieser Expedition. Wer in der Nähe, kann sie sich auf der Alpinmesse Innsbruck anschauen!

David Lama beim Bouldern in Nepal Lunag Ri
Basecamp am Lunag Ri
MANAGEMENTFlorian KlinglerSchillerstraße 13
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