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18.07.2011

Camillotto Pellisier, 8a+

Es ist fast schon unglaublich, dass ich noch nie etwas auf der großen Zinne geklettert bin. Ich war lediglich einmal am Gipfel des westlichen Bruders und fand, das sollte ich ändern...

Am Abend des 8. Juli fahre ich zusammen mit meinem Kletterpartner Klemens Holzleitner nach Italien. Mein Ziel ist es die Camillotto Pellisier frei zu klettern und Klemens will mich dabei begleiten. Am nächsten Morgen spazieren wir über die Schotterfelder unterhalb der imposanten Nordwände zum Einstieg der Route.

Ich steige in die erste Seillänge ein. Sie ist zwar nur mit 7b+ bewertet, aber ich muss mich erst wieder an die Kletterei im Dolomit gewöhnen. Die Nordwände der Zinnen sind allesamt extrem steil und ausgesetzt. Ihre unzähligen Querbänder und Querrisse prägen die Kletterei und am Anfang ist man sich nie ganz sicher welchen Griffen man vertrauen darf und welche ausbrechen. Ich bekomme kalte Finger, klettere die Länge aber trotzdem sturzfrei zum Stand.

Während meine Hände langsam wieder warm werden, jumart Klemens nach und holt die Expressschlingen aus den unzähligen, rostigen Bohrhaken der Erstbegeher. Sie haben sich 1967 mit über 50 Normalhaken und weit über 300 Bohrhaken technisch durch die Wand gekämpft.

Die zweite Seillänge fällt mir schon um einiges leichter, auch wenn sie schwerer bewertet ist. Die dritte Länge ist laut dem Topo bereits die Schlüsselseillänge. Sie ist nur ganz leicht überhängend und über 30 Meter lang. Magnesiumspuren von früheren freien Begehungen helfen mir die Griffe zu finden, Gummispuren der Kletterschuhe verraten wo sich die Tritte verstecken. Ich steige die Seillänge auf Anhieb durch und auch die nächsten Längen klettere ich onsight.

Nach rund 5 Stunden kommen Klemens und ich auf die Dibona-Kante, die uns über leichtes Gelände zum Gipfel führt.

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