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30.06.2011

Grandes Jorasses & Rochefort Grat

Am 23. Juni fuhr ich zusammen mit Peter Ortner nach Chamonix. Peter hatte leider nur ein paar Tage Zeit, also nahmen wir noch am selben Abend die Zahnradbahn nach Montenvers und gingen bei leichtem Regen über den Gletscher zur Leschaux Hütte.

Als wir dort ankamen und uns und unser Material in der Hütte trocknen wollten, machten wir schnell Bekanntschaft mit Nadia, der Hüttenwirtin... „Why didn’t you call? The hut is full! Please go out!“ Wir versuchten ihr zu erklären, dass wir nur unser Material trocknen und etwas essen wollten. Wir sagten auch, dass es kein Problem für uns wäre am Boden zu schlafen, aber sie drückte uns nur ein Zelt in die Hand und sagte noch einmal „Please go outside!“

Wir verbrachten die Nacht im Zelt und als am nächsten Morgen um vier Uhr der Wecker läutete, waren wir durchgefroren und unser Zeug war immer noch nass. Wir beschlossen nicht wie geplant in die Nordwand der Grandes Jorasses einzusteigen, sondern den Tag damit zu verbringen unser Material zu trocknen.

Am Nachmittag kamen dann zwei andere Bergsteiger und ein paar Freunde von Nadia. Es dauerte nicht lange, dann hörten Peter und ich nur noch: „Grandes Jorasses is too dangerous! Bad conditions – you should go home!“ und „Be more friendly to Nadia!“

Am Abend fragte dann einer der Bergsteiger welche Route wir denn vorhätten zu gehen und wann wir starten wollen. Peter erklärte ihm, dass wir die MacIntyre-Colton klettern wollen und dass wir um vier Uhr aufstehen würden. Erneut fielen alle über uns her... „The MacIntyre-Colton is too dangerous!“ „You will kill yourself!“ Einer der Bergsteiger meinte: „Get up earlier! We will start at midnight! And we will only do a 300m route!“
Um die Gemüter zu beruhigen standen wir bereits um drei Uhr auf. Um vier Uhr hatten wir die anderen Zwei bereits eingeholt und um halb sechs standen Peter und ich am Einstieg. Die Verhältnisse in der Wand waren schlecht. Wenig Eis und viel Schnee. Wir konnten nur wenige Sicherungen legen und waren ständig gefordert, doch nach 13 Stunden waren wir am Gipfel – aber noch lange nicht am Ende. Peter und ich benötigten noch den ganzen Nachmittag und Abend, bis wir über den Rochefort Grat in unserem Biwak am Col des Grandes Jorasses waren.
Am nächsten Morgen kletterten wir über den Grat weiter bis unter den Dent du Geant. Diesen 150m freistehenden Felszacken wollten wir nicht umgehen also stiegen wir über den Normalweg zum Gipfel und seilten uns wieder auf den Grat ab. Ein paar Stunden später saßen wir dann in der Bahn nach Chamonix.

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