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24.01.2012

Cerro Torre

Ich kann es nicht glauben … Mehr als drei Jahre lang war ich von der Idee, die "Kompressorroute" am Cerro Torre frei zu klettern, getrieben – und nun ist dieser Traum Wirklichkeit geworden! 

Am 19. Januar starteten Peter Ortner und ich in El Chalten und wanderten zum Nipo Nino, unserem ersten Camp. Am nächsten Morgen kletterten wir auf die Schulter (Col de la Paciencia). Dort rasteten wir eine Weile, bevor wir gegen 13 Uhr in die Route einstiegen. Wir kletterten zum Beginn der Bohrhakentraverse, doch anstatt dieser nach rechts zu folgen, kletterten wir geradeaus weiter an einer technisch schwierigen Kante, nur einige Meter links des "Salvaterra Cracks". Ich stürzte mehrmals, bevor ich die richtige Griffabfolge fand, dann konnte ich die Länge im zweiten Versuch vom Standplatz weg punkten. Einige Seillängen weiter oben erreichten wir die "Iced Towers", wo wir uns eine schmale Stufe zum Biwakieren ins Eis pickelten.

Am nächsten Morgen kletterten wir früh los und erreichten den Beginn der Headwall. Dadurch, dass Hayden und Jason einige Tage zuvor dort Bohrhaken entfernt hatten, wurde meine Unternehmung noch anspruchsvoller – speziell mental, da die Absicherung nun sehr bescheiden war und ich lange Runouts hinlegen musste. An hohlen und lockeren Schuppen kletternd folgten wir der originalen "Kompressorroute" für drei Seillängen. Etwa 20 Meter unterhalb des Kompressors traversierten wir nach rechts und erreichten ein System aus Rissen und Verschneidungen, dem wir zum Gipfel folgten. Für unsere Begehung im Alpinstil  benötigten wir vom Col aus 24 Stunden.

Für mich ist diese erste freie Begehung der Südostkante des Cerro Torre das Ende meines bislang wohl größten Abenteuers. Ganz besonders stolz bin ich darauf, die ganze Route ohne neue Bolts frei geklettert zu sein. Ich habe viel gelernt in den letzten Jahren, und es war einfach großartig, in diesem fantastischen Gebirgszug zu klettern. Träume zu realisieren – es gibt nichts Besseres!

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